Rückblick XCamp 2019 – Von Kulturwandel, Psycho Hacks bis zur Agilität der Bewohner eines kleinen gallischen Dorfes im großen römischen Reich

Mit dem Motto „Innovating Agile“, 130 Teilnehmern, über 30 Sessions und mit 1440 Session-Minuten war das XCamp 2019 das größte XCamp bisher. Es fand im SkyDeck der DB Systel in Frankfurt am Main am 13. September 2019 statt. Möglich machten es die Sponsoren DB Systel, Check24, Communardo und der Coworking Space „Die Zentrale“.

Durch die große Vielfalt der zahlreichen Themen wie Design Thinking, Design Sprint, Scaling Agile, Job to be done (jtbd), Psycho Hacks für den Kulturwandel, Lego Serious Play, Sketchnoting, Visual Recording, Growth Hacking, Studiowalks, Neues Lernen, Liberating Structures, Digital Workplace, OKR, Priorisierung für Product Owner, User Experience, Agile Mindset, Agile Scaling bis hin zum Customer Journey Mapping im Remote-Modus fiel es nicht nur mir sondern auch vielen Teilnehmern schwer, sich bei der enormen Themenvielfalt für die richtige Session zu entscheiden.

Session Vielfalt

Gerade die große Vielfalt ist das Kernelement einer Unkonferenz. So ergibt sich zwangsläufig das Phänomen, dass durch die individuelle Teilnahme an den Sessions jeder ein ganz eigenes XCamp erlebte. So habe auch ich ein XCamp mit eigenen „Schwerpunkten“ erlebt:

Agile Innovationsmethoden

Die Aufgabenstellung und Intervention der „Lego Serious Play ®“-Session von Matthias Renner, mit der Innovationsblocker herauskristallisiert werden sollen, erzeugte erstaunliche Insights, die sich hervorragend mit der Methode entwickeln ließen.

Hingegen erinnerte mich der Prototyp „Die E-Methode“ von Daniel Graffe stark an die „Culture Map“ von Dave Gray (Explane), die ich persönlich für eines der besten Change Werkzeuge halte. Daher bin ich umso gespannter, wie sich die Methode weiterentwickelt.

„Einen Innovationstag erfolgreich gestalten“ von Stefanie Tessario, Michele Tucci und Stefan Sturm(alle Randstad) wurde im Coworking Format mit der Studiowalk-Methode umgesetzt.

Als Teil des Value Proposition Canvas stellte Eckhard Böhme seinen Canvas für das Job-to-b e-done Framework live und vor Ort vor. Sabrina Goerlich präsentierte Insights wie die Methode des „Growthhacking“ am Beispiel des XCamps angewendet werden kann. An dieser Stelle ein herzliches „Danke“ für die tollen Ergebnisse, die wir gut nutzen können.

Benno Löwenberg führte in einem spannenden Vortrag in die Design Sprint Methode aus dem Hause Alphabet ein. Die Innovationsmethode basiert auf Prinzipien des Design Thinking und Lean Start up. Besonders spannend war es, von seinen Erfahrungen und den Best Practice Tipps für die Anwendung zu hören.

Daneben gab es Sessions zur Priorisierungprinzipen für Product Owner, UX in Agile bis hin zu Themen, wie Resilienz als Hilfestellung, wie man widerstandsfähiger in der VUCA-World werden kann.

Führung im Zeichen des Change Managements

Antworten auf die Frage, „Wie können Meetings effektiver mit sogenannten Hacks gestaltet werden?“ gaben Dr. Christiane Gerigk und Minh Luong in ihrer Session. In einem ersten Schritt wurden die Blocker für ein gutes Meeting identifiziert, die dann von den Teilnehmern mit eigenen Ideen nach der klassischen Hypothesenbildung gelöst wurden. Spannend waren Ansätze, ein Meeting gar nicht erst stattfinden zu lassen, wenn bestimmte Kriterien nicht erfüllt sind.

Bei Bianca Köllner’s Session ging es darum, mit „Deep Listening“ aus der Theory U das Führungsverständnis in agilen Teams zu verbessern. Ein spannender Ansatz, der viel Zuspruch auf dem XCamp gefunden hat.

Fünf psychologische Experimente für den Kulturwandel

In meiner Session präsentierte ich 5 psychologische Mitmach-Experimente sogenannte Psycho Hacks. Es ging darum, wie stark der Kulturwandel von uns als Mensch abhängt und dass es nicht einfach ist, Veränderung und Transformation zu etablieren. Die Teilnehmer erlebten am eigenen Leib, dass sie sich gegen etablierte Verhaltensweisen nicht so einfach wehren können. Denn das menschliche Gehirn ist extrem einfallsreich, sich gegen Veränderung zu wehren. Es vermeidet damit Ungewissheit und auch hohen Energieverbrauch. Die hohe Anzahl der Sessionbesucher überraschte mich und so konnte ich den „Circle of Innovation“ im Skydeck komplett nutzen.

Besonders freute mich die rege und aufgeschlossene Teilnahme der Teilnehmer. Sie konnten die Experimente erleben und lernten, wie schwer es ist, auf Veränderung bewusst zu reagieren. Mit zahlreichen Interventionen regte ich die Teilnehmer an, das Gelernte in den eigenen Organisation anzuwenden. Dieses Format biete ich übrigens auch als Keynote im Rahmen von Change-Projekten an.

Mein Fazit für das XCamp: Für mich als Organisator und Teilnehmer gab es viele überraschende Sessions. Erst der Besuch vieler Session-Beiträge lässt diese interessant werden. Das Thema Agilität mit seinen zahlreichen Facetten ist noch lange nicht angekommen. Zeitweise erschlich mich das Gefühl, Bewohner eines kleinen agilen, gallischen Dorfes im großen römischen Reiches zu sein.

Gern hätte ich an den anderen zahlreichen, interessanten Sessions zur Inspiration, für neue Ideen und mit Best Practice-Ansätzen teilgenommen. Leider kann man nicht auf allen Hochzeiten tanzen und so freue ich mich bereits auf das nächste XCamp.co 2020.

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